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Reisebericht – Oman 1. Teil

Muscat, Nizwa und Jebel Akhdar

Leider ist dieser wunderschöne Urlaub mittlerweile fast 3 Jahre her und ich schaffe es tatsächlich heute erst unser Traveldirary dazu zu schreiben. Ich hoffe, ich bekomme noch alles zusammen und vergesse nichts 🙂

Tatsächlich hatten wir uns, mal wieder, recht kurzfristig dazu entschlossen einen Urlaub zu buchen. Eigentlich stand erst Dubai auf der Liste, da wir aber etwas ausgefalleneres wollten, haben wir uns dann für den Oman entschieden. Eigentlich dachte ich, dass die Omanis sehr radikale Muslime sind, das ist aber gar nicht der Fall. Wir haben durchweg positive Erfahrungen gemacht. Natürlich sollte man einige Regeln und Vorschriften beachten, dazu gibts im zweiten Teil aber noch ein paar weitere Infos.

Reisezeitraum, Location und Klima
Unser Reisezeitraum war Juli / August, was ganz klar, aufgrund der Hitze, die Nebensaison ist. Daher war der Urlaub auch recht günstig.
Ein paar Infos zur Location: Der Oman ist ein Sultanat und grenzt an die Länder Saudi-Arabien, Jemen und an die Vereinigten Arabischen Emirate.
Das Klima hatten wir trocken und heiß erwartet, jedoch bringen Passatwinde und Ausläufer des indischen Monsuns an den Küsten ein feuchtwarmes Klima, im Landesinneren ist es jedoch trocken und heiß. Wir hatten während des Urlaubes Temperaturen um die 45° was kaum auszuhalten war. Man sollte bedenken, dass man grade als Frau dort auch nicht unbedingt in den kürzesten Klamotten herumlaufen sollte.

Was sollte man vor und während der Einreise beachten?
– Die Einfuhr von Schmerzmitteln sowie halluzinogenen Medikamenten, Antidepressiva und anderen Psychopharmaka ohne mehrsprachiges ärztliches Attest kann als strafbare Handlung angesehen werden, da eine Reihe dieser Medikamente in Oman als illegale Drogen angesehen werden, deren Besitz und Einfuhr unter Strafe steht. Solltet ihr etwas davon mitnehmen wollen, lasst euch unbedingt ein Attest in englischer Sprache Ausstellen

– Kümmere dich vorab um passende Kleidung. Der Oman ist zwar ein traditionell geprägtes Land, die Bewohner sind aber auch sehr tolerant und offen. Trotzdem solltest du auch als Nicht-Muslima einige Kleiderregeln beachten. Welche das sind, kannst du im zweiten Teil des Berichtes nachlesen

– Um in den Oman einzureisen muss man vorab ein Visum beantragen. Das Visum kann unter diesem Link beantragt werden. Bitte beachtet, dass dieses Visum nur für Urlaubsreisen verwendet werden darf. Dein Reisepass muss mindestens noch 6 Monate gültig sein und in deinem Pass dürfen sich keine israelischen Stempel befinden. Des Weiteren musst du bei der Einreise vorweisen können, dass ein Hotel- und auch die Rückreise gebucht sind. Das Visum kostet ca. 45 Euro und man muss auf der Seite ein seriöses Selfie von sich hochladen.

Die Anreise und Unterkunft
Unsere Anreise führte uns dieses Mal mit Qatar Airways über Doha mit einem kleinen Zwischenstopp nach Maskat. Die Flugzeit nach Doha betrug ca. 6 Stunden, in den Oman waren es dann weitere 1,5 Stunden. Vom Flughafen ging es dann mit einem gebuchten Transfer direkt zum Hotel. Ich behaupte, dass man theoretisch auch selbst fahren könnte, allerdings wäre es für uns schon schwierig geworden, die Schilder auf Arabisch zu entziffern.
Als Hotel wählten wir das Shangri-La-Barr Al Jissah in Muscat. Das Hotel bietet direkte Strandlage und trotzdem eine gewisse Nähe zu Muscat. Der Hotelkomplex besteht aus 3 Shangri-La Hotels, wobei das La-Barr Al Jissah auch für Reisende mit Kindern bestens geeignet ist. Wir hatten für die damals für uns und unsere 8 Jahre alte Tochter 2 Hotelzimmer mit einer Verbindungstür gebucht. Wohlgemerkt habe ich mir vorab echt ins Hemd gemacht, weil wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht verheiratet waren und ich echt Angst hatte, dass es Probleme gibt deswegen. Zur Entwarnung: Ihr müsst jetzt nicht noch schnell nach Vegas zum Drive-In jetten! Es hat niemand gefragt, auch wenn unsere Nachnamen unterschiedlich waren. Sicherheitshalber trug ich einen Pseudo-Ehering, und da wir sowieso immer als husband / wife bezeichnet wurden, habe ich das einfach mal NICHT korrigiert 🙂
Das Hotel besticht durch eine wunderschöne Pool-Landschaft und diverse Restaurants, die zum einen Buffet, aber auch a-la-carte anbieten.
Am Strand befanden sich immer genügend Liegen und Schirme und man bekam von den Angestellten bei Ankunft eine Kühlbox mit Wasserflaschen in die Hand gedrückt. Es gab eine wunderschöne Poolbar mit kühlen Getränken und leckeren Snacks. Die Preise waren für ein Hotel echt fair.

Das Hotel hatte außerdem einen „Lazy River“, hierbei handelt es sich um ein künstlich angelegtes Flüsschen, dass sich durch die ganze Hotelanlage zieht. Hierzu gab es extra Schwimmreifen, in die man sich reinlegen und treiben lassen konnte. Vor allem ein Highlight für die Kinder!
Die ersten Tage haben wir erst mal damit verbracht uns an das Klima anzupassen, im Hotel zurecht zu finden und an den Strand zu legen.

Ausflug nach Maskat
Schließlich waren wir bereit, uns unter die Einheimischen zu mischen und haben uns mutig vom Hotel ein Taxi rufen lassen. Der Taxifahrer konnte nicht so gut Englisch, versuchte dann per Google-Translator mit uns zu kommunizieren, was aber nicht so ganz funktionierte. Er verstand jedoch, dass er uns am Mutrah Souk absetzen sollte. Einen Besuch kann ich jedem nur empfehlen. Dort lebt noch der alte Orient, es duftet herrlich nach Weihrauch und man hat vor dem Souk einen wundervollen Blick auf den Hafen von Muskat. Aromatische Gewürze, feine Stoffe, edler Schmuck und exotische Kräuter sind nur eine kleine Auswahl der Waren, die auf dem Mutrah Souk angeboten werden. Außerdem ist der Souk komplett überdacht, was es angenehm macht dort einzukaufen. Die Verkäufer waren in keinster Weise aufdringlich und man konnte sich in Ruhe alles anschauen.

Sultan Qaboos Moschee, Nizwa und Jebel Akhdar
Damit ihr euch vorab erst mal ein Bild von unseren Ausflügen machen könnt, haben wir euch die Reiseroute hier eingezeichnet. Für diese relativ kleine Strecke haben wir 2 Tage/Ausflüge gebraucht.

Reiseroute Omanreise

Die Touren haben wir bequem und spontan über das Hotel gebucht. Da es zu unserer Reisezeit Nebensaison war, waren wir immer alleine auf allen Ausflügen.
Wir wurden am nächsten Tag morgens gegen 8 Uhr von unserem Fahrer mit dem 4×4 Jeep abgeholt. Unser erster Stop war die große Sultan-Qabos-Moschee in Muscat. Hierbei handelt es sich um die größte Moschee im Oman und sie ist definitiv einen Besuch wert. Auch als Nicht-Muslime ist es gestattet, die Gebetshallen der Moschee zu besichtigen. Hier gibt es ein 100 Meter hohes Minarett, eine öffentliche Bibliothek und ein islamisches Informationszentrum auf dem Gelände zu sehen.
In der Gebetshalle findet man einen gigantischen Gebetsteppich, ganze 70m x 60m groß und aus 1,7 Milliarden Knoten geknüpft. Seine Herstellung dauerte über 4 Jahre.
Für Nicht-Muslime ist das Betreten des Teppichs verboten, deshalb ist während der Besuchszeiten ein blauer Überteppich auf den Wegen ausgelegt.

Die Moschee beeindruckt außerdem durch den zweitgrößten Kronleuchter der Welt, der in der Mitte der Gebetshalle in einer Kuppel angebracht ist. Er wiegt stolze 8 Tonnen und ist ca. ist 15 m hoch und mit Swarovski Kristallen verziert. In der Moschee war es auch für uns als Nicht-Muslime eine sehr angenehme Atmosphäre und wir konnten uns, dank der individuellen Tour, so viel Zeit nehmen wie wir wollten.
Wenn du eine Moschee besuchst, solltest du einige Verhaltensregeln beachten:
– Frauen und Männer sollten angemessene Kleidung tragen, d.h. lange Kleidung, die Hand- und Fußknöchel bedeckt.
– Frauen müssen ein Kopftuch tragen.
– Vor der Gebetshalle werden die Schuhe ausgezogen, die Schuhe stellt man in ein nummeriertes Schuhregal.
– In der Gebetshalle unbedingt auf dem blauen Läufer bleiben und den Gebetsteppich nicht berühren.

Wenn du einen virtuellen Rundgang durch die Moschee machen möchtest, kannst du das hier tun.

Unser nächster Stop führte uns nach Nizwa. Nizwa ist vor allem bekannt für das riesige Fort, aber auch für den großen Souk und auch den bekannten Freitags-Viehmarkt. Wir haben uns das Fort und den Souk angesehen. Leider waren wir in der Mittagszeit dort und es war ca. 45° warm. Mit langer Kleidung und in der prallen Sonne war es wirklich fast kaum auszuhalten. Das Fort wurde im 16. Jahrhundert erbaut und beeindruckt durch ein Labyrinth aus Treppen, Gängen und Terrassen. Man kann sich dort wirklich fast verlaufen. Interessant anzusehen ist auch der Turm der Wehranlage, der mit einem Durchmesser von 44m und einer Höhe von 28m als Höchster Turm des Oman gilt. Auf seiner Plattform standen früher jede Menge Kanonen, um Feinde aus jedem Winkel beschießen zu können.
Im Anschluss sind wir noch über den Souk geschlendert und haben die vielen Gewürze, Kleidung und Tonwaren bestaunt, waren dann aber durch die Hitze und Sonne so erledigt, dass wir froh waren wieder im klimatisierten Auto zu sitzen.

Nach dem Ausflug in das Fort ging es für uns weiter zum Jebel Akhdar Gebirge. Jebel Akhdar bedeutet „der Grüne Berg“, was auch wirklich stimmt, da durch viele Niederschläge die Landschaft durch viele Bäume und Pflanzen beeindruckt. Die Gebirgskette hat eine Höhe von ca. 3000m und wird auch der „Grand Canyon“ des Oman genannt. Unser erster Stop im Gebirge war der Lostplace „Birkat Al Mouz“, eine Oase mit Datteln und Bananenplantagen. Die Gebäude haben zum Teil noch Gemälde an den Wänden und geben einen Eindruck, wie das alte Leben im Oman war.

Danach fuhren wir weiter zum Said Plateau. Dort hat man einen spektakulären Ausblick über das Gebirge. Im Gestein findet man außerdem noch jede Menge alte Fossilien.
Am Said Palteau befinden sich außerdem mühevoll angelegte Terrassen, die mittels der traditionellen Bewässerungskanäle (Faladsch) bewässert werden. Dies ermöglicht den Anbau von Obst, Gemüse und auch den berühmten Rosen. Bevor wir dann die Reise zurück zum Hotel angetreten sind, sind wir noch in einem Restaurant auf dem Berg eingekehrt. Dort gab es ein leckeres Hühnchen mit Reis und Gemüse.

Nach dem gemütlichen Mittagessen haben wir uns auf dem Rückweg in der Nähe von Nizwa noch ein Bewässerungssystem angeschaut, was auch wirklich beeindruckend ist, da diese Systeme vor vielen hundert Jahren konstruiert und erbaut wurden und in der doch recht kargen Landschaft den Anbau von Obst und Gemüse überhaupt möglich gemacht haben.

Ich hoffe euch hat der erste Teil des Reiseberichts gefallen. Im nächsten Teil erzähle ich von unserer Tour in die Wahiba Sands Wüste, das Wadi bani Khalid, ganz viel Kulturtips und noch mehr Essen 🙂

Eure

Wenn du mehr über unsere Reisen lesen möchtest findest du hier weitere interessante Beiträge: Japan, Schweden, Malta/Gozo, USA/Californien

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